Der IFD wird 15 Jahre - Wir blicken in einer kleinen Zeitreise auf Meilensteine zurück

15 Jahre IFD – Eine Zeitreise

„Die siebte Tochter“: So titelte am 27.06.2007 die Presse zur Einweihung des Integrationsfachdienstes Würzburg zur siebten Tochtergesellschaft der Mainfränkischen Werkstätten. Am 01. April nahm der Fachdienst seine Arbeit mit Sitz im Stadtteil Grombühl in Würzburg auf. Zuständig ist er bis heute für die Regionen Würzburg Stadt und Landkreis sowie die Landkreise Main-Spessart und Kitzingen. Das Team bestand damals aus fünf Mitarbeiter*innen. Der Auftrag war damals wie heute derselbe: „Menschen mit Behinderung bei der Integration ins Arbeitsleben zu unterstützen und Arbeitgeber zu beraten, die schwerbehinderte Menschen beschäftigen bzw. dies beabsichtigen zu tun“. Trotzdem hat sich die Arbeit in den letzten Jahren gravierend geändert: vom „ambulanten“ Fachdienst zum Dienstleister für Menschen mit Behinderung und Arbeitgeber. Der IFD Würzburg hat sehr hart dafür gearbeitet, dass er heute, 15 Jahre später, mit über 30 Mitarbeiter*innen dasteht. Welche Meilensteine sind zu verzeichnen?

 

 

 

 

2007 Am 01. April nahm der IFD seine Arbeit auf. Neben Arbeitsvermittlung und Begleitung im Beruf begann er mit dem bayernweiten Förderprojekt „Übergang Förderschule – Beruf“. Es war der Beginn einer großartigen Erfolgsgeschichte, Schülerinnen und Schüler aus den Förderschulen am Ende der Schulzeit auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu begleiten und in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis zu vermitteln. Bis heute ist der IFD damit beauftragt und hat inzwischen 79 Schülerinnen und Schüler begleitet und in 44 Arbeitsverhältnisse vermittelt.

 

2007 war auch das Jahr, in dem der IFD Würzburg erstmals Mitarbeiter aus einer Werkstatt für Behinderte Menschen dabei unterstützt hat, ebenfalls ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis zu finden. Der IFD Würzburg bewirbt sich auch für erste Maßnahmen im Auftrag der Agentur für Arbeit.

2008 Ebenfalls am 01. April startete der IFD Würzburg mit seinem Kooperationspartner, der Don Bosco Berufsschule, mit der Vertieften Berufsorientierung. Ziel war es, junge Menschen am Ende der Schulzeit mit sonderpädagogischem Förderbedarf dabei zu unterstützen, ihren Weg ins Berufsleben bzw. nach der Schule zu finden. 

2009 beschäftigte der IFD Würzburg schon 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Jahr war vor allem durch das neue Projekt „IKEA“ geprägt. Im Sommer eröffnete in Würzburg der Möbelgigant. Die Schwesterfirma IAF (Integrative Arbeitsförderung) schloss mit IKEA Food einen Vertrag über die Dienstleistung in der Spülküche, dem Gastraumservice und dem Bistro. Würzburg musste kurz vor dem Verhungern gewesen sein, da das Restaurant von Gästen überrannt wurde: Köttbullar, Riesenschnitzel und Hotdogs waren der „Renner“. Zeitweilig überholte das Restaurant in seinem Tagesumsatz den von St. Petersburg. Das benötigte Personal konnte gar nicht schnell genug akquiriert werden. So standen am Ende fast alle IFD-Mitarbeiterinnen mit in der Spülküche und halfen mit. Jede und jeder, der damals dabei war, erzählt es immer noch voller Staunen, wie das gigantische Unternehmen gestemmt wurde.

 

2010 führte der IFD Würzburg seine offene Sprechstunde ein. Ein wöchentliches niederschwelliges Angebot, das inzwischen 150 Ratsuchende jährlich wahrnehmen. Auch aus anderen Regionen kommen Anfragen um Rat und Hilfe.

2011 fand im Oktober ein Fachtag zum Thema „Handicap und Arbeit – Investieren lohnt sich“ für Arbeitgeber und Kooperationspartner statt. Der IFD Würzburg hatte ins IKEA-Restaurant eingeladen. Diese außergewöhnliche Location zog über 80 Gäste an. Unter Corona-Bedingungen wäre dies nicht möglich gewesen. Der Fachtag war ein voller Erfolg.

2012 startete der IFD Würzburg seine Kooperation mit der Diözese Würzburg. Er stellte mit einer Mitarbeiterin eine halbe Personalstelle, die als Ansprechperson für Mitarbeitende mit Behinderung und deren Dienstvorgesetzten fungierte. Im selben Jahr führt der IFD für jeden Fachbereich so genannte „Koordinatoren“ ein: Arbeitsvermittlung, berufliche Sicherung und Übergang Förderschule – Beruf bekamen jeweils einen Koordinator bzw. eine Koordinatorin zugeordnet.

2013 stand unter dem Zeichen großen personellen Wachstums. Gleich sechs neue Mitarbeiter*innen beginnen im IFD Würzburg zu arbeiten.

2014 wurde die Entscheidung gefällt, umzuziehen. Der IFD platzte aus allen Nähten. Eine neue Location wurde in der Reuerergasse 6 in Würzburg gefunden. Das Objekt, eine alte Schlosserei, wurde renoviert und kurz vor Weihnachten war es soweit: der IFD zog um. Allerdings war es sehr optimistisch gedacht, denn das Jahr 2015 begann auf der Baustelle. Türen fehlten, die Maler und Verputzer waren am Werk. Zwischen Staub und Dreck fand die Arbeit statt. Trotz erschwerter Bedingungen lief die Arbeit weiter.

2015 stand unter dem Motto „Im neuen IFD ankommen“. Die Kollegen mussten sich finden. Vor allem das neue Raumkonzept des Großraumbüros war für den/die ein oder andere erst einmal gewöhnungsbedürftig. Am 29.06.2015 wurde Einweihung gefeiert.

2016 formierte sich ein Team, das sich um das Thema Arbeitssicherheit und Mitarbeiter-Gesundheit kümmerte. Erstmals kam einmal im Monat ein mobiler Masseur. Ein gemeinsamer Team-Tag auf der Benediktushöhe in Retzstadt lud zum Thema „Ziele des IFD“ ein.

2017 begann spannend, da gleich in fünf Fachbereichen im Laufe des Jahres Entscheidungen und Ausschreibungen stattfanden, ob die Finanzierung weiter läuft oder nicht. im Sommer bewarb sich der IFD um die Trägerschaft der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB). Das neue Beratungsprojekt sollte 2018 bundesweit eingeführt werden.

2017 feierte der IFD seinen 10. Geburtstag. Er lud zu einer Veranstaltung ins Theater Augenblick ein, an der viele Gäste teilnahmen.

 

2018 blieb zu Beginn spannend, da noch keine Entscheidung über die Durchführung der EUTB feststand. Anfang Februar kam dann der Bescheid. In einem Schnellstart baute der IFD die neue Beratungsstruktur auf. Drei Vollzeitstellen kamen im Laufe des Jahres dazu. Der IFD konnte ab jetzt auch zu Themen außerhalb von Arbeit beraten. Heute ist er an drei Standorten vertreten: Würzburg, Gemünden und Kitzingen.

2019 beschäftigte der IFD Würzburg durchschnittlich 19 Vollzeitstellen, verteilt auf ca. 30 Köpfe.

2020 und 2021 standen im Zeichen der Corona-Pandemie. Der IFD strukturierte, wie viele Unternehmen, seine Arbeitsweise um: mobiles Arbeiten, digitale Besprechungen und Online-Konferenzen standen plötzlich auf der Tagesordnung. Der IFD ist inzwischen im digitalen Zeitalter voll und ganz angekommen. Manches wird bleiben…

2022 steht unter dem Motto „Feiern“: 15 Jahre IFD Würzburg GmbH, 10 Jahre Kooperation mit der Diözese Würzburg und das 5. Jahr EUTB.

 

Und was war sonst noch alles los? Feiern, Firmenlauf, After-Work-Treffen, Betriebsausflüge, Weihnachtsessen im Januar/Februar,… Es ließe sich noch vieles über gemeinsame Aktionen und Aktivitäten berichten. In Erinnerung bleiben viele schöne Stunden, die das Team gemeinsam verbrachte. Freuen wir uns auf weitere und die enge Verbundenheit in der Region mit tollen Kooperationspartnern und Arbeitgebern.

Hinweis: In den nächsten Wochen wird eine gedruckte Jubiläums-Zeitschrift des IFD erscheinen. Freuen Sie sich also auf weitere spannende Geschichten aus 15 Jahren IFD!